Polinik (Bildmitte), links davon der Elferspitz |
Der Polinik
gehört zu der recht grossen Gruppe der Berge, die danach benannt sind, dass sie
von einer bestimmten Ortschaft aus gesehen im Süden stehen, also da, wo die Sonne
am Mittag steht.
Zu diesen
Bergen gehören auch das Mittaghorn (bei Saas Fee), das Mittaghiri
(Meiringen), der Piz Mezdi (St. Moritz), die Dents du Midi
(Montreux, Unterwallis), das Zwölfihorn (Bonaduz), das Zwölfihorn
mit Mittaghorn und Chli Mittaghorn (Elm), der Mittagspitz (Triesen
FL), der Mitterwipfel/Cima di Mezzo (Hermagor, Gailtal) und viele
mehr.
Warum auch
der Polinik?
Im unteren
Gailtal, von Hermagor bis zum Villacher Becken, und auch in anderen Teilen
Kärntens spricht ein Teil der Bevölkerung slowenisch. In vielen Ortsbezeichnungen
findet man slawische Bestandteile. Das Lesachtal z.B. enthält den
Wortteil les, dieser bedeutet in den slawischen Sprachen Wald, Holz.
Häufige slowenische (slawische) Endungen sind -(n)ik, -(n)itz, -(n)ica.
Pol
bedeutet in den slawischen Sprachen „halb“, z.B. russisch полчаса bedeutet eine halbe Stunde, polnisch poludnie und slowenisch
poldne „halber Tag“ heisst Mittag.
Der Berg,
der nur wenig östlich vom Polinik steht, heisst Elferspitz: „Passt!“
kann man da sagen.
Wichtige
Bestandteile von Oronymen (Bergnamen) in Kärnten:
-nock Kuppe
Mittagsnock, Hühnernock, Sattelnock
-kogel Berg mit rundlichem Gipfel
Mittagskogel, Hühnerkogel, Zirbitzkogel,
Ankogel
-kofel Berg mit schroffem, felsigem Gipfel
Mittagskofel, Spitzkofel, Gartnerkofel
-bichl Hügel (wie bei uns -büel,-bühl, -biel)
Schatzbichl, Jukbichl
-tauern und -törl Passübergang
Felber Tauern, Radstätter Tauern
Ein Berg im
Lesachtal hat einen ganz speziellen Namen: Er heisst Böses Weibele.
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