Heute ist ein richtiger Regentag. Uns gefällt das ja nicht so, anderen schon.
In einer
Regenpause machen wir einen Spaziergang auf einer Höhe von rund 1000 Metern und
treffen dort zu unserer Überraschung Dutzende Alpensalamander (Bergsalamander) auf
dem Wanderweg an.
Zwei von uns dreien freuen sich sehr darüber!
Die
wunderschönen schwarzglänzenden Tiere sind lebendgebärende Amphibien. Weil ihre
Kiemen schon im Uterus zurückgebildet werden (die Weibchen haben zwei Uteri!)
und die Jungen mit Lungen atmen, sind sie nicht auf Gewässer angewiesen.
Links:
In der
Antike galt der Salamander als ausgesprochen giftig, nihil aconito distans. In der Naturalis Historia von
Plinius dem Älteren (23-79 n.Chr.) liest man, er könne ganze Völker töten. Wenn
er auf einen Baum kriecht, infiziert er alle Früchte mit Gift, und tötet die,
die davon essen, mit kalter Kraft - nam si arbori inrepsit, omnia poma inficit veneno et eos, qui ederint, necat frigida vi. (nat. hist. XXIX, 24)
Dass die
Salamander nur bei starken Regenfällen herauskommen - numquam nisi magnis imbribus proveniens - mag ja stimmen. Aber
vieles, das Plinius schreibt, gehört in den Bereich der Mythen: „Seine Kälte ist
so gross, dass er durch Berührung Feuer auslöscht, nicht anders als das Eis“. huic tantus rigor, ut ignem tactu restinguat non alio modo quam glacies. “Berührt
sein milchiger Schleim, der aus dem Mund fliesst, irgendeinen menschlichen
Körperteil, fallen alle Haare aus und die Berührungsstelle wird fleckig
verfärbt“ - eiusdem sanie, quae lactea ore vomitur, quacumque parte corporis humani contacta toti defluunt pili, idque, quod contactum est, colorem in vitiliginem mutat. (nat. hist. X, 94)
In
Wirklichkeit hilft das Gift, das die Salamander bei Gefahr aus Drüsen hinter
den Ohren und am Rücken absondern, gegen ihre Fressfeinde. Für Menschen ist es
ungefährlich, auch wenn es beim Kontakt mit Schleimhäuten brennen kann.
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