Donnerstag, 24. Mai 2018

Meilemerinnen und Meilemer



Da unsere Ferien vor der Tür stehen und unser Holunder gerade so schön blüht, fahre ich mit dem Velo ins Dorf (also nach Dorfmeilen), um Zitronensäure und Zucker zu kaufen.

Vor der Drogerie treffe ich die Meilemerin G., die ich von langjähriger gemeinsamer Freiwilligenarbeit kenne. Ich sage, dass ich abgesehen vom jährlichen Zitronensäure-Kauf, nur selten in die Drogerie gehe. Sie ist auch keine Stammkundin. Wir lachen gemeinsam über Crèmes, Seren, Haarfärbemittel etc. die jünger machen sollen und sie, graumelierte Haare und das Gesicht voll Falten, erzählt, dass sie kürzlich auf dem Heimweg, wie immer zackig unterwegs, erschrocken sei, da sie plötzlich, hinter einem Busch versteckt, einen Polizisten bemerkte. Der Polizist habe sie dann gefragt, ob sie hier, im Alterszentrum Platten, arbeite. Nein. Ob sie jemanden besuche. Nein. Dass sie hier wohnt, hat ihn dann wohl schon erstaunt. Man sieht ihr, trotz Falten, ihre fast 80 Jahre wirklich nicht an! Die Haltung und ein freundliches Gesicht machen wohl mehr aus. Dafür werde ich in letzter Zeit vermehrt gefragt, ob ich schon im Ruhestand sei...

Beim Zuckereinkauf treffe ich an der Kasse den Feldmeilemer P. und zeige ihm das Papierbeutelchen mit der Zitronensäure. Er wolle mir jetzt auch etwas zeigen. Verheissungsvoll öffnet er seine Tasche, aus dieser glotzt mich eine schöne, grosse, frische Seeforelle vom Fischer Grieser aus Obermeilen an!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen