Da unsere Ferien vor der Tür stehen und unser
Holunder gerade so schön blüht, fahre ich mit dem Velo ins Dorf (also nach Dorfmeilen),
um Zitronensäure und Zucker zu kaufen.
Vor der Drogerie treffe ich die Meilemerin
G., die ich von langjähriger gemeinsamer Freiwilligenarbeit kenne. Ich sage,
dass ich abgesehen vom jährlichen Zitronensäure-Kauf, nur selten in die
Drogerie gehe. Sie ist auch keine Stammkundin. Wir lachen gemeinsam über
Crèmes, Seren, Haarfärbemittel etc. die jünger machen sollen und sie,
graumelierte Haare und das Gesicht voll Falten, erzählt, dass sie kürzlich auf
dem Heimweg, wie immer zackig unterwegs, erschrocken sei, da sie plötzlich,
hinter einem Busch versteckt, einen Polizisten bemerkte. Der Polizist habe sie
dann gefragt, ob sie hier, im Alterszentrum Platten, arbeite. Nein. Ob sie
jemanden besuche. Nein. Dass sie hier wohnt, hat ihn dann wohl schon erstaunt.
Man sieht ihr, trotz Falten, ihre fast 80 Jahre wirklich nicht an! Die Haltung
und ein freundliches Gesicht machen wohl mehr aus. Dafür werde ich in letzter
Zeit vermehrt gefragt, ob ich schon im Ruhestand sei...
Beim Zuckereinkauf treffe ich an der
Kasse den Feldmeilemer P. und zeige ihm das Papierbeutelchen mit der
Zitronensäure. Er wolle mir jetzt auch etwas zeigen. Verheissungsvoll öffnet er
seine Tasche, aus dieser glotzt mich eine schöne, grosse, frische Seeforelle
vom Fischer Grieser aus Obermeilen an!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen